Dort, wo die Natur durch Baumaßnahmen zerstört und der Boden versiegelt wurde, können Dachbegrünungen verloren gegangene Grünflächen zum Teil kompensieren und Ersatzlebensräume für Flora und Fauna schaffen. Vor allem naturbelassene, pflegearme Extensivbegrünungen sind wichtige Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten. Wildbienen, Schmetterlinge und Laufkäfer finden hier Nahrung und Unterschlupf. Die Entwicklung der Artenvielfalt hängt dabei aber sehr stark davon ab, wie die Lebensräume aufgebaut sind, die den Pflanzen und Tieren auf dem Dach angeboten werden.
Variationen der Substratoberfläche/-höhe erweitern das Artenspektrum der Bepflanzung und sorgen so für unterschiedliche Lebensräume. Während für niedrigwüchsige Sedum-Arten 6 cm Substrathöhe ausreichen, benötigt eine artenreiche Kräuter- und Gräservegetation Anhügelungen auf bis zu 12 cm.
Vegetationsfreie Bereiche (Sandlinsen und Grobkiesbeete) stellen wichtige Biotopbereicherungen dar und werden von Insekten und anderen Dachbewohnern als Versteck, Brut- und Sonnenplätze benutzt.
Temporäre Wasserflächen verbessern das Wasserangebot für Insekten und Vögel. Um das Regenwasser an einzelnen Stellen der Dachfläche zurückzuhalten, werden Folien eingearbeitet und mit Sand abgedeckt.
Eine gezielte Auswahl an Pflanzen, die Bedeutung als Futterpflanzen für Insekten und Vögel besitzen. Da der Lebensraum auf dem Dach den Standortbedingungen der natürlichen Trockenrasen-Vegetation ähnelt, werden zusätzlich Arten aus dieser Florengesellschaft berücksichtigt.